Die Organuhr

Das Ziel der Akupunkt-Massage nach Penzel ist es, Energieflussstörungen im Körper zu beseitigen, so dass die Energie im Körper wieder ungestört durch die zwölf Meridiane (siehe Abbildung) zirkulieren kann.
Dieser ungestörte Energiefluss bewirkt, dass das Qi den gesamten Körper bzw. jede einzelne Zelle energetisch versorgt. Das Blut ist die Substanz, die im Körper fließt und den gesamten Körper bzw. jede einzelne Zelle materiell versorgt. Die Energie fließt urtypisch täglich in einem gewissen Rhythmus durch Körper, Geist und Seele, wenn denn keine Energieflussstörungen im Körper vorliegen (siehe Abbildung Organuhr)

Im Folgenden hier ein kurzer Abriss über die Meridiane von 1 bis 13 Uhr. Das Aufgabengebiet jedes Meridians ist bei weitem größer, als hier wiedergegeben werden kann, auch bestehen Beziehungen zwischen den einzelnen Meridianen, die hier vernachlässigt werden. Dennoch hoffe ich, das Konzept der Organuhr verständlich machen zu können.

Jeder Meridian hat nun zu gewissen Zeiten seine maximale Energie, um seine Aufgaben zu erledigen. Das bedeutet, dass jedes Organ genau in diesen zwei Stunden aktiver und dynamischer arbeitet als zu irgendeiner anderen Tageszeit.

image

Leber-Energie

Die Leber hat zwischen 1 und 3 Uhr ihre maximale Wirkzeit. Grundsätzlich sorgt hier ein guter Energiefluss dafür, dass wir dort, wo es brauchen zur richtigen Zeit die richtige Menge an Energie und Blut zu Verfügung haben –  in Abhängigkeit von physischer und geistiger Aktivität. Als Blutspeicher reguliert sie die Menstruation. Ein guter Energiefluss hält Körper und Geist entspannt, weich und flexibel und unterstützt die Verdauung. Der Einfluss auf den emotionalen Zustand ist tiefgreifend und eine gestörte Zirkulation verursacht beispielsweise starken Zorn und Frustration sowie umgekehrt ein ungelöstes emotionales Problem die Zirkulation stört. Auch mangelnde Bewegung und Stillstand verhärtet den Fluss in der Leber, denn Bewegung ist Leben und Leben bedeutet Bewegung.

Lungen- und Dickdarm-Energie

Die Lungen- und Dickdarmenergie (Maximalzeit zwischen 3 und 5 Uhr bzw. 5 bis 7 Uhr) steht vor allem für unser Immunsystem und Logik. Sind diese Energien blockiert, sind wir irrational, total im Chaos oder überstrukturiert und krankheitsanfällig. Allergien und Hauterkrankungen finden einen guten Nährboden. Depressionen, schwacher Selbstwert und Traurigkeit finden ihren Weg in unser System, genauso wie umgekehrt diese auch diese Energien schwächen. Man kann schwer loslassen, sowohl wortwörtlich (Klogang) als auch geistig (verbeißt sich in verschiedenste Situationen) und schwer durchatmen. Bei Betrachtung des Verlaufs der Meridiane am Körper sieht man auf muskulärer Ebene den Einfluß auf den Arm, da diese auf der Außenseite des Armes verlaufen.  Fließt hier die Energie gut geht  z.B. die Aussenrotation der Schulter genauso wie das Abspreizen des Daumens einwandfrei. Auch ein Tennisellbogen findet hier oftmals seine Begründung, da die Meridiane genau an der Beschwerdestelle vorbeilaufen.

Magen-Energie

Wenn man den Magen betrachtet, hat dieser zwischen 7 und 9 Uhr am meisten und der gegenüberliegende Kreislauf-Meridian am wenigsten Energie. Das Sprichwort: „am Morgen wie ein Kaiser, mittags wie ein Kaiser, abends wie ein Bettler essen“ hat also auch in der Energetik seine Logik, denn der Magen hat in der Früh die meiste Energie Nahrungsmittel zu verdauen. Sehr oft machen wir es genau umgekehrt und überfordern unseren Magen aber genau zu einer Zeit, wo er eigentlich am wenigsten Kraft hat.

Milz-Energie

Chinesisch betrachtet ist die Milz (optimale Wirkzeit zwischen 9 und 11 Uhr) unsere Mitte unser Zentrum. Die Milz schaut, dass es allen anderen Organen gut geht, sie hält alle Organe am Platz und versorgt diese mit Blut und Qi. Fließt hier die Energie gut, wird die aus der Nahrung und Atmung gewonnene Kraft in Energie und Blut umgewandelt. Bei zu wenig oder minderwertiger Nahrungszufuhr holt sich die Milz-Energie die Energie aus unseren Nieren, denn dort befindet sich sozusagen der Speicher unserer von den Eltern ererbten Energie. Unsere Mitte steht aber auch für unsere zielgerichtete Denkfähigkeit bzw. Vergesslichkeit und Sorgen.  Wenn man den Verlauf des Meridians am Körper betrachtet, bedeutet hier ein guter Energiefluss auf muskulärer Ebene, dass z.B. das nach innen drehen des Fußes oder das Heranziehen (Adduktion) des Beines besser funktioniert;  oder das sich z.B. Schweregefühle im Rumpf und in den Extremitäten bessern.

Herz-Energie

Das Herz (11 bis 13 Uhr)  als Sitz des Geistes (Shen) inspiriert sozusagen mittels des Blutflusses jede Zelle unseres Körpers. Das zeigt sich auch in der Ausstrahlung. Der Mensch leuchtet wenn er SHEN hat, ist optimistisch, begeisterungsfähig, schläft und lernt gut, hat klare Vorstellungen und ein gutes Gedächtnis.  Psychische Probleme beeinflussen das Herz und ebenso umgekehrt. Genauso wie in der westlichen Sichtweise, ist das Herz für die Zirkulation des Blutes und für die Kontrolle der Blutgefäße zuständig. Außerdem wandelt es, dass von der Milz empfangene Nahrungs-Qi in Blut um.  Da das Herz auch das Schwitzen kontrolliert, ist es oft die Quelle für spontanes oder übermäßiges Schwitzen oder Nachtschweiß.

Ich hoffe, hier einen Hauch Denkweise  der Chinesischen Medizin sowie eine Erklärung für die Wichtigkeit eines guten Energieflusses vermittelt zu haben. Um diese Erklärung zu vereinfachen, habe ich sämtliche Beziehungen der Meridiane untereinander weggelassen.